Die Quartalsgewinne waren bislang üppig. Doch für die Kreditinstitute läuft es jetzt wieder schlechter. Wegen der Krise steigen Kosten und Abschreibungen bei gleichzeitig sinkenden Einnahmenen. Die Währungshüter warnen vor weiteren Kreditverlusten.
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Die Quartalsgewinne waren bislang üppig. Doch für die Kreditinstitute läuft es jetzt wieder schlechter. Wegen der Krise steigen Kosten und Abschreibungen bei gleichzeitig sinkenden Einnahmenen. Die Währungshüter warnen vor weiteren Kreditverlusten. Wir brauchen ganz schlichte Lösungen. Der Versuch einer “intelligenten Regulierung” ist zum Scheitern verurteilt. Das konnte man in den vergangenen Jahren besonders deutlich im angelsächsischen Raum beobachten: Immer wenn der Staat sich konkrete Probleme im Finanzsystem vornahm, fand die Finanzbranche Schlupflöcher. Und sie konnte sich die besseren Anwälte leisten. Seit Mitte Mai sind bestimmte riskante Börsengeschäfte mit Aktien und Euro-Anleihen in Deutschland verboten. Die Bundesregierung hat jetzt einen Gesetzentwurf beschlossen, der noch weiter gehen soll. Der Ständerat hat am Donnerstag dem Staatsvertrag mit den Vereinigten Staaten zur Herausgabe von UBS-Kundendaten erwartungsgemäss zugestimmt, wenn auch zähneknirschend. Der Entscheid fiel mit 31 zu 12 Stimmen. Nichts wissen wollte der Ständerat hingegen von den Plänen des Bundesrates zur Bankenregulierung. Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium setzt auf radikale Reformen bei der Bankenregulierung und Bankenaufsicht. So plädiert das Gremium dafür, die Kernkapitalquote von Banken auf bis zu 15 Prozent anzuheben. Und das ist nicht der einzige Vorschlag, der für Unruhe sorgen dürfte. Der Landesbankensektor in Deutschland steht vor einer tiefgreifenden Umstrukturierung. Durch die Finanzkrise sind einige der sieben großen Institute in eine bedrohliche Schieflage geraten und mussten gestützt werden. Im Gegenzug zwingen die Wettbewerbshüter der EU nun einige Banken zu einer Schrumpfkur oder einem Eigentümerwechsel. Dies könnte zu der lang erwarteten Konsolidierung der deutschen Landesbanken führen. Im Folgenden Szenarien für die Entwicklung der Banken und ihres Fondsdienstleisters, der Dekabank. Das Schuldendrama in der Euro-Zone schreckt Politiker auf beiden Seiten des Atlantiks auf. Eine umfassende Reform soll die Finanzmärkte unter Kontrolle bringen, doch welche Instrumente dafür geeignet sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. Eine Zwischenbilanz. Enge Abstimmung bei der Reform des Finanzsystems angemahnt. Mit beispielloser Hektik ersinnt die politische Klasse überstürzende Aktionen zur „Rettung des Euro“ – „koste es, was es wolle“, wie der EU-Kommissionspräsident sagte. Die Absprachen der Staatschefs bilden ein Strategiekartell und schädigen die deutschen Steuerzahler. Die Bundesregierung will ungedeckte Leerverkäufe von Aktien, Anleihen der Euro-Länder und Versicherungen gegen Pleiten von Euro-Staaten verbieten. Das Verbot soll nun in einem separaten Gesetz geregelt werden. International hat der deutsche Vorstoß Irritationen ausgelöst. Alleine steht Deutschland allerdings nicht da. Nur zögernd hat sich Berlin Forderungen nach einer europäischen Finanztransaktionssteuer angeschlossen. Lieber würden Kanzlerin und Finanzminister die G20 ins Boot holen. Doch Kanada erteilt dem Wunsch eine Absage – mit durchaus plausibler Begründung. Hedgefonds-Bremse, Finanzsteuer, Verbot von Leerverkäufen: Europas Anti-Zocker-Kreuzzug erzürnt die Finanzprofis. Die ersten Firmen drohen mit dem Exodus aus Europa – und Lobbyisten klopfen das Regelwerk systematisch nach Schwächen ab, um einzelne Beschränkungen noch zu kippen. Der deutsche Alleingang beim Verbot von Leerverkäufen stößt weltweit auf Kritik: Finanzexperten halten das Instrument für wirkungslos, Paris und die EU-Kommission reagieren irritiert auf das Vorpreschen der schwarz-gelben Regierung. Nach der Finanzkrise greift die britische Finanzaufsicht in den Chefetagen der Londoner Bankenbranche durch. Die Finanzaufsicht macht Ernst: Die BaFin untersagt hochspekulative Wetten von Investoren auf fallende Kurse. Schon ab Mittwoch sind ungedeckte Leerverkäufe von Aktien und Staatsanleihen aus Euro-Ländern verboten. Die EU macht Ernst bei der Regulierung von Hedgefonds – und wagt den Eklat mit Großbritannien. Erstmals müssen sich die Finanzjongleure registrieren, exakte Angaben über Strategie und Risiken machen. Nur die Regierung in London leistete Widerstand gegen diesen Beschluss, wurde aber überstimmt. |
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