Ein hessischer Steuersünder will 7,3 Millionen Euro Schadenersatz von der LGT Treuhand. Die Liechtensteiner Bank habe ihn nicht rechtzeitig gewarnt, nachdem ihr Daten verloren gegangen waren.
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Ein hessischer Steuersünder will 7,3 Millionen Euro Schadenersatz von der LGT Treuhand. Die Liechtensteiner Bank habe ihn nicht rechtzeitig gewarnt, nachdem ihr Daten verloren gegangen waren. 30.000 Euro hat eine Lagenserin gestern vor Gericht von der Commerzbank gefordert. Vor Gericht wollte sie in Detmold Schadenersatz für den Kauf wertlos gewordener Lehman-Brothers-Zertifikate erstreiten. Eine Entscheidung fiel während der Verhandlung nicht, das Gericht legte dem Anwalt der Bank aber nahe, mit seinem Auftraggeber über einen Vergleich zu sprechen. Nach einem Jahr Pause schließt sich die neue Vorsitzende Richterin der Einschätzung ihres Vorgängers an. Damit sind die Vorwürfe der Anlegeranwälte praktisch vom Tisch. Voraussichtlich im April wird entschieden, ob ein „wesentlicher Prospektfehler“ vorlag. Ein ehemaliger Kunde der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg hat die Bank wegen Falschberatung verklagt. Zwischen 1986 und 1997 hatte er rund 200 000 Euro in geschlossene Immobilienfonds investiert. Das Geld ist zum großen Teil verloren. Am Mittwoch begann der Prozess vor dem Landgericht Braunschweig. Hans Joachim Bendlin ist enttäuscht. Seine Klage gegen die Spar- und Kreditbank wurde abgewiesen. Der Fall sei verjährt, teilte die Vorsitzende Richterin am Mittwoch im Landgericht Karlsruhe mit. Der 63-Jährige hatte die Bank “seines Vertrauens” wegen “Falschberatung” verklagt und 85.000 Euro Schadensersatz gefordert. Trotz der Abwicklung von drei Offenen Immobilienfonds sollten Anleger nicht übereilt aus dieser Anlageform flüchten. Im großen Konvoi der Offenen Immobilienfonds sind drei Schiffe in jüngster Zeit auf Grund gelaufen: Nach dem Ende September der kleine Kanam US-Grundinvest seine Abwicklung bekanntgab, kündigte einen Monat später der wesentlich größere Degi Europa seine Auflösung in den nächsten Jahren an. Eine Woche später folgte mit dem Morgan Stanley P2 Value der dritte Fonds den Weg in die Auflösung, nachdem die Öffnung des Fonds nach der maximal zulässigen Schließung für zwei Jahre aus Sicht der Fondsgesellschaft nicht sinnvoll erschien. Die Anleger fragen sich nun zu recht, wohin die Reise geht. Was das Landgericht Frankfurt im Jahr 2003 erlebte, war bis dahin einmalig in der deutschen Justizgeschichte. Innerhalb kurzer Zeit gingen wäschekörbeweise Klagen von Anlegern ein, die mit der Telekom-Aktie viel Geld verloren. 17000 Betroffene meldeten sich in der Hoffnung auf Schadensersatz. Ihre Erfolgsaussichten waren vage. Klar war nur: Das deutsche Recht war auf derartige Mammutverfahren überhaupt nicht eingerichtet. Eigentlich war Anneliese Schrader nur zur Commerzbank gegangen, um nach dem Tod ihres Mannes das gemeinsame Sparbuch auf ihren Namen umschreiben zu lassen. Doch in der Bank verwickelte die Filialleiterin die 80-Jährige in ein Beratungsgespräch. Heute ist die Rentnerin um mehr als zehntausend Euro ärmer. Sie fühlt sich von der Beraterin betrogen. Offene Immobilienfonds investieren das Geld ihrer Anleger langfristig. Gleichzeitig versprechen sie, dass die Anlage kurzfristig gekündigt werden kann. Was aber, wenn der Fonds geschlossen wird und Anleger ihre Anteile nicht mehr zurückgeben können? Die Deutsche Bank muss sich erstmals Schadensersatzforderungen von Anlegern des Riesenradfonds Global View stellen. Vor dem Landgericht Frankfurt wird am Freitag die Klage eines Ehepaars verhandelt, das der Bank und der Fondsinitiatorin DBM Fonds Invest Falschberatung und fehlerhafte Prospektgestaltung vorwirft. Die Kläger fordern 30.000 Euro plus Zinsen zurück. Es ist Schließzeit. Ob Axa Immoselect, CS Euroreal oder SEB Immoinvest - offene Immobilienfonds werden zur Zeit reihenweise geschlossen. Hintergrund der Schließung ist in aller Regel eine nicht ausreichende Liquidität des Fonds im Hinblick auf Rücknahmeverlangen von Anlegern. Zum 31.12.2010 ergibt sich in der deutschen gesetzlichen Einlagensicherung eine Änderung. Die Höhe der Einlagensicherung ändert sich von 50.000 Euro auf 100.000 Euro. Abgesichert sind unter anderem Termin- und Festgeld, Sparguthaben und Tagesgeld, Girokonto Einlagen und Namensschuldverschreibungen. Die deutsche gesetzliche Einlagensicherung sichert die Einlagen des Kunden bis zu einer Höhe von 50.000 Euro, neu bis zu 100.000 Euro, im Falle einer Bankeninsolvenz. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will die Verjährungsfrist für Schadenersatzansprüche bei Falschberatung von Anlegern verändern. In Zukunft sollten auch Anleger, die vor dem 05.08.2009 falsch beraten wurden, länger Schadenersatzansprüche haben, heißt es in einem von der Fraktion vorgelegten Gesetzentwurf zur Änderung des Wertpapierhandelsgesetzes (BT-Drs. 17/4053). Beim Landgericht Rostock sind am Donnerstag Zivilklagen von fünf Opfern der beiden insolventen Immobilienfonds der Volkssolidarität in Mecklenburg-Vorpommern eingereicht worden. Schreiben der Fondsgesellschaft haben die Anleger zahlreicher Apollo-Medienfonds in den letzten Tagen erheblich verunsichert, enthielten sie doch die Aufforderung, die bisher erhaltenen Ausschüttungen zurückzuzahlen. Die EU-Kommission legt heute in Brüssel Pläne zum besseren Schutz von Anlegern sowie zur strengeren Kontrolle von Finanzgeschäften vor. Geplant ist etwa, dass Anlageberater ihre Kunden künftig besser über Finanzprodukte informieren müssen. Die Kommission will beispielsweise Finanzdienstleister verpflichten, Anleger gerade bei komplizierten Produkten regelmäßig über deren Stand auf dem Laufenden zu halten. Der eingefrorene offenen Immobilienfonds SEB IMMOINVEST bleibt vorerst bis zum Mai 2011 geschlossen. Voraussichtlich bis zu diesem Zeitpunkt kommen Anleger damit nicht an ihr Geld, sie können die Anteile nicht zurückgeben. Wie es nach dem Mai 2011 mit dem Fonds weitergeht weiß zurzeit niemand. Drei Offene Immobilienfonds werden bereits liquidiert, mit erheblichen Verlusten für die Anleger. Der TMW Immobilien Weltfonds wurde im Februar 2010 geschlossen. Grund hierfür ist – wie bei den anderen derzeit geschlossenen Fonds – die nicht ausreichende Liquidität des Fonds. Wer in dem neuen Gesetzespaket nach Regelungen zu Graumarktprodukten wie geschlossenen Fonds sucht, wird enttäuscht sein. Die Regierung habe sich mit dem vorliegenden Entwurf in ihren Reformüberlegungen für einen besseren Anlegerschutz „stark beschränkt“, kritisiert der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV). Es sei „überraschend, dass dem Gesetzentwurf jeglicher Ansatz für ein schlüssiges Gesamtkonzept für einen verbesserten Anlegerschutz fehlt“, monieren die Experten beim VZBV. |
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